Macropis europaea Warncke 1973

Deutscher Name:
Auen-Schenkelbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
V (Vorwarnliste)
Auffällige Merkmale:

durch verbreitertes Sammelbein (Weibchen) und verbreiterte Hinterschenkel und gelbe Gesichtszeichnung (Männchen) gut von anderen Gattungen unterscheidbar

Beschreibung:

Macropis europaea zählt mit 9-10 mm zu den mittelgroßen heimischen Arten. Die überwiegend schwarze Biene ist am Thorax schütter braun bis schwarz behaart und besitzt einen stark glänzenden Hinterleib in beiden Geschlechtern. Die Hinterbeine der Weibchen sind stark kontrastreich gefärbt mit weißer Schienenbürste und schwarzem Fersenglied.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde angelegt und mit wasserabweisendem Blumenöl ausgekleidet.

Nachweise während der Untersuchungen:

Die Arte konnte zwar während der Untersuchungen in beiden Jahren nicht auf den Projektwiesen beobachtet werden, aber sie ist im Siedlungsbereich mit großen Weiderich-Beständen zu finden. Meldungen liegen uns für Daxlanden, Beiertheim-Bulach, Weiherfeld und zwischen Durlach und Ettlingen vor.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Als univoltine Art wird nur eine Generation im Jahr hervorgebracht, welche von Juni bis September fliegt.

Bemerkungen:

Die Art ist in ganz Deutschland verbreitet und aber nur mäßig häufig anzutreffen. Macropis europaea ist Biene des Jahres 2020.

Lebensraum (Habitat):

Das Vorkommen der Art ist an das Vorhandensein ausreichend großer Gilbweiderichbestände gebunden. Der Gilbweiderich dient jedoch nur als Pollen- und Ölquelle, weshalb es zudem in unmittelbarer Nähe Nektarpflanzen braucht. Da der Gilbweiderich eine Pflanze feuchter Standorte ist, kann die Art vor allem entlang von Gräben und Ufern sowie in Auenwäldern oder Niedermooren angetroffen werden.

Spezialisierung:

Beide heimischen Arten sind streng oligolektisch auf Ölblumen der Gattung Lysimachia (Gilbweiderich) innerhalb der Primelgewächse spezialisiert von der sie Öl und Pollen sammeln.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Schenkelbienen lassen sich im Feld aufgrund des gedrungenen und spärlich behaarten Körpers und glänzenden Hinterleibs gut von anderen Gattungen unterscheiden. Weiterhin auffällige Merkmale für die Gattung die verbreiterten Sammelbeine der Weibchen bzw. die verbreiterten Hinterschenkel und gelbe Gesichtszeichnung der Männchen. Jedoch gelingt eine Unterscheidung von der sehr nahverwandten Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes) im Feld nur bei den Weibchen, wenn diese noch keinen Pollen gesammelt haben. Während die Hinterbeine der Weibchen der Auen-Schenkelbiene stark kontrastreich gefärbt sind mit weißer Schienenbürste und schwarzem Fersenglied sind diese bei der Wald-Schenkelbiene jeweils gelb bzw. rotbräunlich behaart.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Boden:
feucht
Merkmale Tiere:
3 Beinpaare, Fühler mit 12-13 Gliedern, Körper dreigeteilt, mit 2 Flügelpaaren
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Macropis europaea Weibchen am Gilbweiderich 

Foto: G. Crocoll