Halictus scabiosae (Rossi 1790)

Deutscher Name:
Gelbbindige Furchenbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
V (Vorwarnliste)
Auffällige Merkmale:

Bei frischen Tieren sind die Binden auf den Tergiten des Hinterleibes sowohl an der Basis als auch auf den Enden sehr breit und auffällig ockergelb.

Beschreibung:

Halictus scabiosae zählt mit12-14 mm zu den großen heimischen Furchenbienenarten. Die Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene sind von der Grundfarbe dunkel mit braungelber Behaarung. Der Hinterleib ist bei frischen Tieren auffällig ockergelb gebändert und das sowohl auf den Endrändern als auch der Basis der Tegite, worauf sich auch der deutsche Artname bezieht. Die Männchen sind ähnlich gefärbt aber deutlich schlanker und mit längeren, dunklen Fühlern.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen an vegetationsfreien oder - armen Bodenstellen angelegt, wobei sie sowohl sandige als auch lösslehmige Böden bevorzugen. Unter günstigen Bedingungen können größere Kolonien entstehen.

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf 15 der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden. Bei diesen Flächen handelt es sich sowohl um extensiv wir intensiv gepflegte Flächen.  

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Während die befruchteten und überwinterten Weibchen des Vorjahres ab Ende April erscheinen, fliegen die Männchen der neuen Generation ab Mitte Juli bis in den Spätsommer.

Bemerkungen:

War die Art bis 1990 nicht sehr häufig und auf die wärmeren, südlichen Regionen Deutschlands beschränkt, hat sie in den letzten Jahren ihr Areal stark nach Norden und Osten erweitert, was vor allem auf die steigenden Durchschnittstemperaturen zurück geführt wird.   

Lebensraum (Habitat):

Typische Lebensräume sind trockenwarme Ruderalstandorte wie Sand- und Lehmgruben, Abraumhalden, auf Hochwasserdämmen aber auch im Siedlungsbereich. Im Siedlungsbereich werden teils sogar Gehwegfugen besiedelt, wenn der Untergrund geeignet ist.

Spezialisierung:

Die polylektische Art zeigt keine Spezialisierung auf eine Pollenquelle, es ist bisher die Nutzung von fünf Pflanzenfamilien belegt.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Die Weibchen ähneln in ihrer Größe und durch die Bänder ein wenig Honigbienen und können deshalb bei einem größeren Vorkommen dieser in dem Gewimmel übersehen werden. Allerdings sind die Binden viel intensiver gefärbt und erscheinen wie Doppelbinden bei gestreckten und frischen Tieren. Bei näherer Betrachtung gelingt dann die Unterscheidung durch die Furche am Hinterleib und die abweichende Flügeladerung mit deutlich kürzerer Radialzelle als bei der Honigbiene. Unter den Furchenbienen ist eine Verwechslung mit der etwas größeren Sechsbindigen-Furchenbiene (Halictus sexcinctus) möglich. Frische Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene sind aufgrund der auffälligen Färbung noch gut von der sehr ähnlichen Art zu unterscheiden, bei der die Tergitbinden deutlich heller und besonders die an der Basis auch schmäler ausgebildet sind. Jedoch ähneln sich die Weibchen mit zunehmendem Alter, wenn bei Halictus scabiosae die Binden ausbleichen und sich durch Abnutzung ausdünnen. Die Unterscheidung der Männchen gelingt bei frischen Tieren ebenfalls durch die Bänderung und zusätzlich durch die Färbung der Fühler, welche bei H. scabiosae schwarz sind und bei H. sexcinctus bis auf die Enden an der Unterseite rötlich aufgehellt.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Halictus scabiosae Weibchen I

Halictus scabiosae Weibchen 

Halictus scabiosae Weibchen II
Halictus scabiosae Männchen I

Halictus scabiosae Männchen

Foto: G. Crocoll

Halictus scabiosae Männchen II

Halictus scabiosae Männchen

Foto: G. Crocoll

Verbreitungskarte Halictus scabiosae
Nachweise von Halictus scabiosae im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017