Eucera nigrescens Pérez 1879

Deutscher Name:
Mai-Langhornbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
* (nicht gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Die Männchen sind durch sehr lange Fühler gut von anderen Bienengattungen zu unterscheiden.

Beschreibung:

Eucera nigrescens zählt mit13-15 mm zu den großen heimischen Langhornbienenarten. Die Weibchen der Mai-Langhornbiene sind von der Grundfarbe dunkel und besitzen auf den Tergiten auffällige helle Filzbinden. Der Thorax ist gelbbraun behaart. Die Männchen sind ähnlich gefärbt allerdings mit kaum ausgeprägten Binden, der Clypeus und das Labrum sind gelb gefärbt. Die sehr langen Fühler der Männchen sind charakteristisch für die Gattung, auf die sich auch der deutsche Name bezieht.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen an schütter bis dichter bewachsenen und eher wenig geneigten Bodenstellen angelegt wobei sie sowohl sandige als auch lehmige Böden besiedeln.

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf 11 der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden. Bei diesen Flächen handelt es sich überwiegend um extensiv gepflegte Flächen, da nur diese die Hauptpollenquelle Zaun-Wicke in ausreichender Dichte zur Flugzeit der Art aufwiesen.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die univoltine Art fliegt in einer Generation im Jahr von Anfang Mai bis Mitte Juni.

Bemerkungen:

Die Art ist die häufigste Langhornbienenart in Deutschland und weit verbreitet. Insgesamt ist sie mäßig häufig anzutreffen.

Lebensraum (Habitat):

Typische Lebensräume von Eucera nigrescens sind Standorte an denen reiche Bestände der Zaun-Wicke zu finden sind wie etwa Fettwiesen, Hochwasserdämme sowie warme Gebüsch- und Waldsäume.

Spezialisierung:

Die oligolektische Art ist auf Schmetterlingsblütler (Fabaceae) spezialisiert wobei hier in Mitteleuropa die Hauptpollenquelle die Zaun-Wicke (Vica sepium) ist.  

Verwechslungsmöglichkeiten:

Die Weibchen ähneln in ihrem eher gedrungenen Körperbau den Pelzbienen, mit denen sie verwechselt werden könnten. Jedoch sind bei den Weibchen die Binden stärker ausgeprägt und wirken filzig. Von der Gebänderten Pelzbiene (Anthophora aestivalis) unterscheiden sie sich in der Behaarung des Thorax. Hier ist bei Anthophora aestivalis ein breiter schwarzer Streifen zwischen den Flügeln zu sehen, während bei Eucera nigrescens die Behaarung an dieser Stelle einheitlich braungelb ist. Eine sichere Unterscheidung der Gattungen gelingt hier ebenfalls über die Flügeladerung. Während Pelzbienen nur drei Cubitalzellen auf den Vorderflügeln besitzen, sind bei Eucera nigrescens zwei Cubitalzellen zu finden. Diese Regel gilt jedoch nur für einen Teil der Eucera Arten, denn die ehemals zur Gattung Tetralonia gezählten Arten besitzen ebenfalls 3 Cubitalzellen. Die Männchen der Gattung lassen sich als solche anhand der langen Fühler zwar gut erkennen, eine Bestimmung der Art ist jedoch im Feld kaum möglich. Eucera nigrescens ist im Feld kaum von Eucera interrupta (Wicken-Langhornbiene) und Eucera longicornis (Juni-Langhornbiene) zu unterscheiden, lediglich die etwas frühere Flugzeit hilft einem ein wenig bei der Zuordnung.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Eucera nigrescens Weibchen I
Eucera nigrescens Weibchen
Eucera nigrescens Weibchen II
Eucera nigrescens Weibchen an Zaun-Wicke
Eucera nigrescens Männchen I
Eucera nigrescens Männchen
Eucera nigrescens Männchen II
abgeflogenes und ausgeblichenes Eucera nigrescens Männchen
Verbreitungskarte Eucera nigrescens
Nachweise von Eucera nigerscens im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017