Bombus pascuorum (Scopoli 1763)

Deutscher Name:
Ackerhummel
Rote Liste Baden-Württemberg:
* (nicht gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Die dunklen Haare auf dem Thorax bilden zuweilen ein Dreieck, welches sie gut von ähnlichen Arten abhebt

Beschreibung:

Bombus pascuorum gehört zu den recht buntgefärbten und auffälligen, aber auch sehr variable Hummelarten. Sowohl die Geschlechtstiere als auch die Arbeiterinnen haben eine ausgeprägte gelblich bis rötlich gefärbte und struppige Thoraxbehaarung mit eingestreuten schwarzen Haaren, die teilweise ein Dreieck bilden können. Während die ersten vier Tergite des Hinterleibes meist grauschwarz sind, zeigen die letzten beiden Tergite hingegen eine gelblich- bis rötlichbraune Bepelzung. Gerade unter den Geschlechtstieren kommen aber auch häufig heller gefärbte Tiere vor, bzw. bleicht die Behaarung mit der Zeit aus. Während die Königinnen eine Größe von 15–18 mm erreichen, sind die Drohen mit 12–14 mm und die Arbeiterinnen mit 9–15 mm deutlich kleiner.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden sowohl ober- als auch unterirdisch in vorhandenen Hohlräumen angelegt. Zu diesen Hohlräumen gehören verlassene Mausekessel genauso wie geeignete Löcher in der Krautschicht, aber auch angebotene Hummelkästen in Gärten werden von der sehr friedlichen Art gerne angenommen.  

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf 27 der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden und ist als Kulturfolger vermutlich im gesamten Stadtgebiet verbreitet.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die Königinnen erscheinen relativ früh im April auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen, um ein neues Volk zu gründen. Erste Arbeiterinnen erscheinen im April, sowie die Drohnen ab August. Die Art kann relativ lange bis in den November beobachtet werden.

Bemerkungen:

Die Art ist in ganz Deutschland verbreitet und sehr häufig anzutreffen.  

Lebensraum (Habitat):

Durch ihre Flexibilität sowohl bei der Nistplatz- als auch der Pflanzenwahl, ist sie in vielen Lebensräumen vom Offenland bis hin zu Wäldern zu finden und auch im Siedlungsbereich meist die häufigste Hummelart.

Spezialisierung:

Die anspruchslose Art ist ausgesprochen polylektisch und nutz eine Vielzahl an Pflanzen als Pollen- und Nektarquelle.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Bombus pascuorum ist eine ausgesprochen häufige, aber auch in ihrer Färbung sehr variable Art und kann deshalb je nach Farbausprägung mitunter mit einigen ähnlich bunten, aber etwas selteneren Arten verwechselt werden. Sehr dunkele Farbmorphe ähneln dabei leicht der auch in Karlsruhe vorkommenden Veränderlichen Hummel (Bombus humilis). Diese zeigt jedoch häufig eine stärkere Ausprägung der dunklen Thoraxbehaarung, die dann auch flächig und nicht nur auf ein Dreieck begrenzt ist. Auch ist im Vergleich bei der Ackerhummel das erste Tergit meist heller als die folgenden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, welches im Feld jedoch nicht immer leicht zu beobachten ist, sind die langen und hellen Haare auf dem letzten Tergit bei der Ackerhummel, welche bei der Veränderlichen Hummel schwarz sind. Auch die Bunte Hummel (Bombus sylvarum) zeigt eine ähnlich bunte Färbung. Bei ihr bilden jedoch die schwarzen Haare des Thorax ein deutliches Band zwischen den Flügeln. Im Vorbeiflug ist eventuell auch eine Verwechslung mit der hellen Farbvariante der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) möglich. Diese lässt sich jedoch gut an ihrem, im Gegensatz zu den eher gemächlichen Hummeln, schnellen Flugstil erkennen. Bei einem ruhenden Tier hilft bei der Unterscheidung zudem die Behaarung der Schiene. Während diese bei Hummeln schwarz und glatt poliert glänzend ist, zeigt die Schiene der Frühlings-Pelzbiene eine auffällige und dichte rostrote Behaarung.    

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Bombus pascuorum w Rubus
Bombus pascuorum Weibchen
Bombus pascuorum w Rubus
Bombus pascuorum w
Bombus pascuorum Weibchen mit Dreieck aus dunklen Haaren auf dem Rücken
Bombus pascuorum m
Bombus pascuorum Männchen
Verbreitungskarte Bombus pascuorum quadratisch
Nachweise von Bombus pascuorum im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017