Merodon equestris (Fabricius 1794)

Deutscher Name:
Narzissenschwebfliege
Rote Liste Baden-Württemberg:
* (nicht gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Hummelartiges Aussehen; mit großem, dreieckigen "Dorn" am Hinterschenkel gut von anderen Merodonarten abzugrenzen

Beschreibung:

Merodon equestris zählt mit 11 - 14 mm zu den größeren heimischen Schwebfliegenarten. Die Art zeichnet sich durch einen eher kräftigen und gedrungenen Körperbau mit dichter und langer Behaarung aus. Durch ihre Gestalt erinnert die Art stark an eine Hummel und kann sehr leicht mit diesen verwechselt werden. Die Färbung der Behaarung ist dabei sehr variabel. Charakteristisch für die Art ist ein großer, dreieckiger "Dorn" am Hinterschenkel durch den sie sich gut von anderen Merodonarten abgrenzen lässt.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Larven leben vorwiegend in Zwiebeln von Lilien- und Narzissengewächsen und verwandten Pflanzenfamilien. Die Eiablage findet dabei in der Nähe der Futterpflanze in den Boden statt und die Larve bohrt sich im Anschluss eigenständig in die Zwiebel.

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf 15 der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden, wobei die extensiv gepflegten Flächen deutlich bevorzugt wurden. Die Bindung der Larven an Zwiebeln bedingt, dass die Art vor allem im Siedlungsbereich häufiger ist als in natürlicher Umgebung, weil diese dort gehäuft angepflanzt werden.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis Mitte August mit einem Maximum im Mai/Juni, hier besonders die erste Junihälfte. Die Art ist univoltin und bringt demnach nur eine Generation im Jahr hervor.

Bemerkungen:

Die Art kann an passenden Standorten stellenweise häufig vorkommen, ist aber insgesamt betrachtet eher selten und nur lokal häufig, besonders im Gebirge teils zahlreich.

Lebensraum (Habitat):

Die Art kommt bedingt durch den Lebensraum der Larven vorwiegend im Bereich von offen-warmer Wiesen- und Heckengeländen, dort vor allem an südexponierten Trockenhängen sowie in der Nähe von Parks und Gärten im Siedlungsbereich vor.

Spezialisierung:

Die Art zeigt keine deutliche Spezialisierung, besucht aber vor allem Pflanzen mit offenen und gut zugänglichen Blütenständen aus diversen Pflanzenfamilien wie Doldenblütler, Korbblütler, Hahnenfußgewächse oder Rosengewächse.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Durch die starke Behaarung, der ähnlichen Größe und Körperbau, halten nicht nur potenzielle Fraßfeinde die Art für eine Hummel. Um die Täuschung zu durchschauen bedarf es der genauen Betrachtung. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind dabei die Flügel, während die Hummeln zwei Flügelpaare besitzen, sind bei den Schwebfliegen nur die Vorderflügel voll entwickelt und die hinteren zu Schwingkölbchen umgewandelt. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind die Fühler, welche bei den Schwebfliegen erheblich kürzer ausfallen. Sind bei den Hummeln je nach Geschlecht 12-13 Fühlerglieder zu zählen, sind es bei den Schwebfliegen nur drei. Dafür müssen auch nicht mit einer Vergrößerung die kleinen Glieder gezählt werden, sondern der Gesamteindruck der Fühler ist auch auf den ersten Blick deutlich unterschiedlich. Unter den Schwebfliegen gibt es jedoch auch einige Arten aus anderen Gattungen, die eine ähnliche Gestalt aufweisen. Zu deren Unterscheidung braucht es dann doch etwas feinere Merkmale. Charakteristisch für die Art sind hier zum Beispiel die typische Ausbuchtung der Flügelader 3 und die hell behaarten Augen. Mit diesen Merkmalen kann man die Art etwa von der ähnlichen Volucella bombylans unterscheiden. Der große, dreieckige "Dorn" am Hinterschenkel ist zudem nicht nur ein weiteres gutes Merkmal um die Art von anderen Gattungen zu unterscheiden, sondern hilft auch sie von anderen starkbehaarten Merodonarten abzugrenzen.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 1 Flügelpaar, Fühler mit 3 Gliedern
Merodon equestris
Verbreitungskarte Merodon equestris
Nachweise von Merodon equestris im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017