Anthophora plumipes (Pallas 1772)

Deutscher Name:
Frühlings-Pelzbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
* (nicht gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Während die Weibchen im Feld nur schwer von ähnlich gefärbten Arten zu unterscheiden sind, sind die Männchen anhand der auffälligen langen Fransen auf den ersten vier Tarsengliedern des mittleren Beinpaares sicher anzusprechen.

Beschreibung:

Anthophora plumipes ist eine mittelgroße Biene und entsprechend des deutschen Gattungsnamens reichlich pelzig behaart. Aufgrund ihrer plumpen und kompakten Gestalt können sie im Vorbeifliegen an eine Hummel erinnern. Die Weibchen kommen in der gleichen Population in zwei Farbvarianten vor. Die typische Form ist dabei grau- bis schwarzbraun behaart mit nur leicht angedeuteten Binden auf den Tergiten des Hinterleibes und einer rostroten Schienenbürste. In der dunklen Form ist bis auf die ebenfalls rostroten Schienenbürsten die restliche Körperbehaarung schwarz. In beiden Geschlechtern erreicht die Art eine Größe von 14-15 mm. Die Behaarung der Männchen ist auf Thorax und den ersten 3 Tergiten braungelb mit helleren Haaren an deren Rändern, die restlichen Tergite sind schwärzlich. Die gelbe Gesichtsmaske ist recht weit über das Gesicht ausgedehnt und die verlängerten Mitteltarsen mit den auffälligen Haarfransen sind charakteristisch für die Art.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde angelegt. Diese befinden sich in der Regel an Steilwänden und Abbruchkanten, Trockenmauern und unverputzten Wänden von alten Häusern, können aber auch an horizontalen Stellen angelegt werden, wenn diese regengeschützt sind. Herrschen gute Bedingungen vor, können auch größere Kolonien entstehen.

Nachweise während der Untersuchungen:

Zwar konnte die Art während der Untersuchung im Jahr 2017 nur auf drei der 32 ausgewählten Flächen nachgewiesen werden, was aber an dem für die Art zu spätem Untersuchungszeitraum mit Beginn im Mai lag. Die Art ist bei ausreichend Nistplätzen auch im städtischen häufig.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die Art tritt in einer Generation im Jahr auf und ist somit univoltin. Die Art gehört zu den früheren im Jahr, so dass die Männchen bereits von Anfang März beobachtet werden können, während die Weibachen mit einem Abstand von rund drei Wochen folgen und bis Anfang Juni fliegen.

Bemerkungen:

Die Frühlings-Pelzbiene ist die häufigste Art ihrer Gattung und im zeitigen Frühjahr im Allgemeinen eine der am häufigsten zu beobachtenden Arten.

Lebensraum (Habitat):

Die Art ist recht unspezialisiert, aber ihr Vorkommen ist an das Vorhandensein geeigneter Nistplätze gebunden. Diese finden sich unter anderem an Flussufern mit Steilwänden, in Sand-, Kies- und Lehmgruben, in mit Trockenmauern oder Lösswänden durchsetzten Weinbergen, aber auch Dörfern und Städten.

Spezialisierung:

Die anspruchslose Art ist in beiden Generationen ausgesprochen polylektisch und nutzt eine Vielzahl an Pflanzen aus nachweislich 12 Pflanzenfamilien als Pollen- und Nektarquelle.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Pelzbienen sind durch ihren Körperbau gut als solche erkenntlich und könnten lediglich mit einer Hummel verwechselt werden, besonders die Weibchen in ihrer dunklen Form. Hier hilft einem der charakteristische, schwebende Flugstil weiter. Die dunkle Form kann außerdem mit Anthophora retusa verwechselt werden, welche jedoch eine orangene Schienenbürste aufweist und grünbläuliche Augen.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Anthophora plumipes dunkle Form
Anthophora plumipes Weibchen mit gelbem Pollen, dunkle Form
Anthophora plumipes helle Form
Anthophora plumipes Weibchen, helle Form
Anthophora plumipes Männchen

Anthophora plumipes Männchen mit gelber Gesichtsmaske und deutlich langer Behaarung des mittleren Beinpaars

Anthophora plumipes Männchen
Anthophora plumipes Männchen
Verbreitungskarte Anthophora plumipes quadratisch
Nachweise von Anthophora plumipes im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017