Melitta leporina (Panzer 1799)

Deutscher Name:
Luzerne-Sägehornbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
V (Vorwarnliste)
Auffällige Merkmale:

Der Hinterleib in beiden Geschlechtern trägt auffällige breite gelbbraune Haarbinden.

Beschreibung:

Melitta leporina zählt mit 11-13 mm zu den mittelgroßen heimischen Arten. Die dunkelgefärbte Biene ist am Thorax reichlich gelbbraun bis ins leicht rötliche behaart und zeigt in beiden Geschlechtern auffällige breite Haarbinden auf den Tergiten. Die Weibchen besitzen zudem eine schwarzbraune Endfranse.

Vorkommen/Lebensweise:

Die einzelnen Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde angelegt.

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf 15 der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden. Sie scheint keine Bevorzugung für einen bestimmten Pflegetyp zu zeigen, solange die Mahd Termine so liegen, dass ausreichende Bestände an Luzerne während ihrer Flugzeit zum Blühen kommen.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Als univoltine Art wird nur eine Generation im Jahr hervorgebracht, welche von Mitte Juli bis Ende August fliegt.

Bemerkungen:

Die Art ist in ganz Deutschland verbreitet, aber nur mäßig häufig anzutreffen. Obwohl sie auch andere Kleearten nutzen kann, scheint sie Luzerne stark zu bevorzugen, so dass ihre Bestände in den letzten Jahren zusammen mit dem Luzerneanbau stark zurückgegangen sind. Luzernebestände an trockenwarmen Brachen und Ruderalflächen sollten deshalb erhalten bleiben und vor allem nicht während der Flugzeit gemäht werden.    

Lebensraum (Habitat):

Das Vorkommen der Art ist an das Vorhandensein ausreichend großer Luzernebestände gebunden, welche sie meist in Sand-, Kies- und Lehmgruben, auf Flugsandfeldern, Hochwasser- und Bahndämmen, Böschungen und breiten Rainen in Feldfluren, Weinbergen und –brachen, an Feldhecken mit krautigem Saum sowie Luzernefeldern findet. Auf Bauerwartungsland und Ruderalflächen kann sie auch selten im Siedlungsbereich angetroffen werden.

Spezialisierung:

Die Art ist oligolektisch auf Fabaceae (Schmetterlingsblütler) mit einer starken Bevorzugung von Luzerne spezialisiert.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Wenn man Melitta leporina als Sägehornbiene erkennt, kann man sie aufgrund der auffälligen Hinterleibsbinden kaum mit anderen Arten dieser Gattung verwechseln, jedoch ähnelt sie in ihrer Gestalt sehr einer Sandbiene und weißt auch eine ähnliche Flügeladerung auf, bei der die erste der drei Cubitalzellen die größte und die zweite die kleinste ist. Von Sandbienen unterscheiden sich die Weibchen durch das Fehlen der Haarlocke am hinteren Schenkelring und der Fovea facialis, die Männchen zeigen verdickte Fühlerglieder, welche jedoch mit bloßem Auge kaum zu sehen sind.

Fundort:
auf Blättern/Blüten
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
M.leporina W.
Melitta leporina Weibchen
M.leporina Weibchen
M.leporina Männchen
Melitta leporina Männchen
M.leporina M
Verbreitung Melitta leporina
Nachweise von Melitta leporina im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017