Dasypoda hirtipes (Fabricius 1793)

Deutscher Name:
Dunkelfransige Hosenbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
3 (gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Weibchen sind durch ausgeprägte Sammelschienen gut von anderen Bienengattungen zu unterscheiden.

Beschreibung:

Dasypoda hirtipes zählt mit11-15 mm zwar zu den mittelgroßen heimischen Bienenarten, ist jedoch die kleinste der vier hier vorkommenden Hosenbienen. Die Weibchen der Dunkelfransigen Hosenbiene sind von der Grundfarbe dunkel und besitzen auf den Tergiten auffällige weiße Binden. Während der Thorax an den Seiten hellbraun bis weiß behaart ist, sind die Rückenpartie und Endfranse schwarzbraun gefärbt. Die sehr lang und dicht behaarten Hinterbeine sind charakteristisch für die Gattung, auf die sich auch der deutsche Name bezieht. Die weniger markanten Männchen sind überwiegend gelbbraun behaart mit entsprechenden Haarbinden auf den Tergiten.

Vorkommen/Lebensweise:

Die Nester werden in selbstgegrabenen Hohlräumen in sandigen Böden angelegt, unter günstigen Bedingungen werden kleine bis große Kolonien gebildet.

Nachweise während der Untersuchungen:

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf vier der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden. Bei Dasypoda hirtipes handelt es sich eher um eine Besonderheit für die städtische Fauna und kann nur deshalb dort gefunden werden, weil der sandige Untergrund in vielen Teilen der Stadt stellenweise gute Nistbedingungen für die Art aufweist.

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die univoltine Art fliegt in einer Generation im Jahr von Mitte Juli bis Mitte September.

Bemerkungen:

Die Art ist die häufigste Hosenbienenart in Deutschland und weit verbreitet. Zumindest in Sandgebieten ist sie mäßig häufig anzutreffen.

Lebensraum (Habitat):

Typische Lebensräume von Dasypoda hirtipes sind Sandgebiete wie Sand- und Kiesgruben, Flugsandfelder, sandige Ruderalstellen, sandige Hochwasser- und Bahndämme, Lössböschungen im Weinanbauklima, sonnige und blütenreiche Waldwege und -lichtungen sowie gelegentlich im Siedlungsbereich.

Spezialisierung:

Die oligolektische Art ist auf Korbblütler (Asteraceae) spezialisiert und bevorzugt unter diesen Cichorieae.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Die Weibchen sind durch die sehr auffällig behaarten Hinterbeine gut als solche zu erkennen, während die Männchen jedoch leicht mit Drohnen der Sand- und Sägehornbienen (hier vor allem Melitta leporina) oder aufgrund der starken Behaarung gar mit Hummel verwechselt werden können. Eine sichere Unterscheidung gelingt hier vor allem über die Flügeladerung. Während Hosenbienen nur zwei Cubitalzellen auf den Vorderflügeln besitzen, sind bei den anderen genannten drei Cubitalzellen zu finden. Die Weibchen sind durch die Kombination aus dunklem Körper mit hellen Binden, der dunklen Endfranse sowie dem Blütenbesuch auf Korbblütlern gut von anderen Arten der Gattung zu unterscheiden, welche auf Kardengewächse spezialisiert sind.  

Fundort:
auf Blättern/Blüten, am Boden
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Dasypoda hirtipes 1

Dasypoda hirtipes Weibchen auf Jasione montana (Berg-Sandglöckchen) 

alle Fotos: Dr. D. Schlemm

Dasypoda hirtipes 2
Dasypoda hirtipes 3
Dasypoda hirtipes 4
Verbreitung Dasypoda hirtipes
Nachweise von Dasypoda hirtipes im Stadtgebiet während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2017