Bienen

Insekten

Die Bienen (Apiformes) sind eine Insektengruppe innerhalb der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und bilden mit den nahverwandten Grabwespen (Spheciformes) die Überfamilie Apoidea. Die weltweit geschätzten 20.000 Bienenarten werden nach Michener in seinem Standardwerk The Bees of the World sieben Familien untergeordnet: Stenotritidae (nur in Australien), Colletidae, Andrenidae, Halictidae, Melittidae, Megachilidae und Apidae. Die genaue Zahl der Bienenarten in Deutschland variiert je nach Autor, da der Status einiger Arten noch unzureichend geklärt ist, so dass sich die Angaben zwischen 565 und 585 Arten bewegen. In seinem Grundlagenwerk die Wildbienen Deutschlands ordnet Westrich diese Arten insgesamt 42 Gattungen zu. Von diesen sollen hier jedoch nur 18 häufiger anzutreffende Gattungen näher vorgestellt werden. Auch wenn das Erscheinungsbild der Bienen sehr vielgestaltig sein kann, sind grundlegende Elemente ihres Körperbaus immer gleich. So ist der Körper stets drei geteilt und setzt sich aus dem Kopf (Caput), dem Bruststück (Thorax) und dem Hinterleib (Abdomen) zusammen. Am Thorax setzten sowohl die drei Laufbeinpaare als auch die zwei Flügelpaare an. Die Vorder- und Hinterflügel können dabei über kleine Häkchen miteinander verbunden werden, um eine größere Flugfläche zu erzeugen. Am Kopf befinden sich neben den zwei großen, zusammengesetzten Komplexaugen drei kleinere Punktaugen (Ocellen). In der Gesichtsmitte zwischen den Komplexaugen befinden sich die (je nach Geschlecht 12 bis 13 gliedrigen) Antennen, die zum Wahrnehmen von Düften wichtig sind. Die Mundwerkzeuge bestehend aus Oberkiefer (Mandibeln), Unterkiefer (Maxillen) und Unterlippe (Labium) und sind wichtige Werkzeuge zum Bau der Nester und der Aufnahme von Nektar. Im Hinterleib befinden sich alle wichtigen Organe sowie an deren Ende im weiblichen Geschlecht ein Wehrstachel. Dieser ist nur bei den Weibchen ausgebildet, da er sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte aus einem Eilegeapparat gebildet hat. Bienen zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, wobei die männlichen Tiere mit Ausnahme der Woll- und Harzbienen kleiner als die weiblichen sind. Obwohl der Begriff Biene umgangssprachlich meist mit der Westlichen Honigbiene gleichgesetzt wird, unterscheidet sich diese staatenbildende Art in ihrer Lebensweise stark von ihren meist solitär lebenden wilden Verwandten, die zur Abgrenzung auch unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst werden. Während es unter den Bienen sowohl nestbauende als auch parasitisch lebende Arten gibt, haben sie alle gemeinsam, dass sie sich sowohl als Larve wie auch als adultes Insekt (Imago) von Pflanzenprodukten wie Pollen und Nektar ernähren. Dies ist auch der Grund warum diese starke Wechselbeziehung zwischen Bienen und Blüten sie zu so außerordentlich wichtigen Bestäubern macht.