Colletes cunicularius (Linnaeus 1761)

Deutscher Name:
Frühlings-Seidenbiene
Rote Liste Baden-Württemberg:
* (nicht gefährdet)
Auffällige Merkmale:

Ungewöhnliche Größe und das Fehlen der für Seidenbienen typischen Binden am Hinterleib

Beschreibung:

Die Frühlings-Seidenbiene ist für eine Seidenbiene ungewöhnlich groß und zählen auch insgesamt betrachtet eher zu den größeren Bienen in Deutschland. Sie lassen auch die Colletes-typischen hellen Haarbinden am Ende der Abdominaltergite vermissen. Die weiblichen Frühlings-Seidenbienen sind mit 13-14 mm etwas größer als die Männchen (11-14 mm). Der gewölbte schwarze Thorax ist von langem gelbbraunem Pelz bedeckt. Das Abdomen ist schwarz, die Tergite sind fein zerstreut punktiert. Die Behaarung der ersten Tarsen ist gelbbraun, der letzten dunkelbraun. Das Abdomen der Männchen verjüngt sich nicht.

Vorkommen/Lebensweise:

Die selbstgegrabenen Nester der Frühlings-Seidenbienen findet man in horizontalen bis leicht schrägen sandigen Böden, unter günstigen Bedingungen in großen Ansammlungen.

Nachweise während der Untersuchungen:

Dieser Fund gelang an Böschungen in einer Glatthafer-Wiese am Ortsrand von Hohenwettersbach, aber auch in der Karlsruher Innenstadt wurde im Frühjahr 2019 sehr häufig große Bestände gemeldet. Während der Aufnahmen in den Jahren 2002 und 2017 konnte die Art nur deshalb nicht nachgewiesen werden, weil die Erhebungen außerhalb der Flugzeit der Art durchgeführt wurden. Deshalb ist aktuell auch keine Verbreitungskarte für diese Art vorhanden. 

Zeitliches Auftreten (Phänologie):

Die univoltine Art fliegt in einer Generation im Jahr von Mitte März bis April bzw. bis Mai. Die Bienen überwintern als Imago - als flugfähiges Insekt.

Bemerkungen:

Die Frühlings-Seidenbienen erscheinen im Gegensatz zu allen anderen Seidenbienen bereits im März und können dann in Massen beim Schwärmen beobachtet werden.

Lebensraum (Habitat):

Typische Lebensräume von Colletes cunicularius sind Flußauen und Dünengebiete, aber auch vom Mensch gemachte sandige Ersatzhabitate, wie Dämme, Böschungen, Sand- und Kiesgruben.

Spezialisierung:

Man ist bei dieser Art lange von einer Spezialisierung auf Weiden (Salix spp.) ausgegangen, aber sie nutzt auch den Pollen anderer Pflanzen wie beispielsweise verschiedene Rosengewächse.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Die Art ist aufgrund ihrer frühen Flugzeit unter den Seidenbienen unverwechselbar. Sie kann jedoch mit der Honigbiene sowie einigen großen Sandbienenarten verwechselt werden. Das sicherste Merkmal zur Unterscheidung ist die Flügeladerung. Die Honigbiene hat eine unverwechselbar lange und schmale Radialzelle an der Spitze der Vorderflügel, die bei den Seiden- und Sandbienen deutlich kleiner ausfällt. Von den Sandbienen kann dann wiederum über die Cubitalzellen unterschieden werden, welche bei den Seidenbienen so angeordnet sind, dass die erste Zell am größten und die zweite und dritte etwa gleich groß sind, während bei den Sandbienen die zweite Zelle am kleinsten ist. Eine Unterscheidung zur Honigbiene ist zudem leicht über den Pollensammelapparat möglich. Während der Pollen der Honigbiene kompakt an der Schiene in einem  Pollenkörbchen" transportiert wird, sammeln und transportieren Seidenbienen den Pollen mit drei besonderen Strukturen, einer Haarbürste an der Schiene der Hinterbeine, einem Körbchen auf der Unterseite der hinteren Schenkels und ein weiteres Körbchen an den Seiten des mittleren Segments.

Fundort:
am Boden, auf Blättern/Blüten
Boden:
sandig
Merkmale Tiere:
Körper dreigeteilt, 3 Beinpaare, mit 2 Flügelpaaren, Fühler mit 12-13 Gliedern
Colletes cunicularius Weibchen 
Colletes cunucularius Männchen
C.cunicularius Paarung
Paarung bei Colletes cunicularius