Sphecodes albilabris (Fabricius 1793)

Sie ist mit bis zu 14 mm die größte heimische Blutbiene und die einzige Art der Gattung mit fast vollständig rotem Hinterleib

Sphecodes albilabris ist mit11-14 mm die größte heimische Blutbienenart. Die Tiere beider Geschlechter sind wie die übrigen Arten der Gattung wenig spärlich behaart und zeigen die kontrastreiche Färbung aus schwarzem Kopf und Thorax und intensiv rotem, glänzenden Hinterleib. Dieser ist jedoch anders als bei anderen Arten fast vollständig rot gefärbt. Während die Behaarung vor allem des Thorx bei den Weibchen schwarz ist, sind die Männchen weiß behaart. Auch die Flügel sind dunkler gefärbt als bei ähnlichen Arten.

Als Brutparasit legen Blutbienen keine eigenen Nester an sondern platzieren ihre Eier in die fertigen und proviantierten Nester ihrer Wirtsarten. Die Nester der Wirtsart Colletes cunicularius befinden sich in horizontalen bis leicht schrägen und kaum bewachsenen sandigen Böden, wo unter günstigen Bedingungen großen Nestaggregationen auftreten können.

Während der Untersuchungen im Jahr 2017 konnte die Art auf zwei der 32 ausgewählten Flächen angetroffen werden. Für die geringe Anzahl an Funde gibt es zwei Gründe. Zum einen sind die Nistplätze dieser Art bzw. ihrer Wirtsart wie Sand- und Kiesgruben meist nicht so häufig im Stadtgebiet zu finden. Zum anderen sind Blutbienen aufgrund ihres Verhaltens etwas unauffälliger. Anders als nestbauende Arten, kann man sie weder beim Pollensammeln beobachten, noch bei der Suche nach Nistplätzen. Sie suchen vielmehr den Boden nach Nestern ihrer Wirtsarten ab und können somit bei einer Untersuchung der Blütenbesucher leicht übersehen werden.  

Die univoltine Art fliegt in einer Generation im Jahr wobei die überwinterten Weibchen ab Mitte April bis Anfang Juni erscheinen und die Geschlechtstiere der nächsten Generation von Ende Juli bis Ende August. 

Die Art ist in Deutschland weit verbreitet und mäßig häufig anzutreffen.

Entsprechend ihrer Wirtsart kommt die Riesen-Blutbiene in Sandgebieten vor zu denen Sand- und Kiesgruben, sandige Bahn- und Hochwasserdämme, Flugsandfelder sowie Meeres- und Binnendünen gehören.

Die Art kann nur vorkommen wo auch ihre Wirtsart die Frühlings-Seidenbiene in ausreichenden Dichten nistet.

Unter Berücksichtigung der genannten Merkmale ist die Riesen-Blutbiene kaum mit einer anderen Art der Gattung zu verwechseln und auch als einzige von diesen im Feld anzusprechen.